Schrittweise wird die Ostschweiz ans europäische Hochgeschwindigkeitsnetz angeschlossen. Die SOB baut hierfür den Bahnhof Neukirch-Egnach zu einer Kreuzungsstation von 450 Metern Nutzlänge aus. Neben der Erneuerung der Fahrleitungs- und Sicherungsanlagen modernisiert die SOB auch den Bahnhof. Sie erhöht die Perronkanten, um einen niveaufreien Zugang zu den Zügen zu ermöglichen und den Anforderungen des Behindertengleichstellungsgesetzes zu entsprechen.
Anfang März haben die Vorarbeiten für dieses Projekt begonnen. Die Baumaschinen am Bahnhof Neukirch-Egnach sind aufgefahren. Die Arbeiten für den Installationsplatz und das Technikgebäude Sicherungsanlagen sind im Gange. Die neuen Fahrleitungsmastfundamente konnten aus betrieblichen Gründen nur nachts erstellt werden. So viel wie möglich wird jedoch von Montag bis Freitag tagsüber gebaut.
Instabiler Baugrund
Für den Ausbau zur Kreuzungsstation muss der Bahndamm verbreitert werden. Da das Gebiet durch Erosions- und Ablagerungsprozesse aus der letzten Eiszeit geprägt ist, d. h. mit See- und Sumpfablagerungen durchsetzt ist, hat die SOB umfangreiche Bodenuntersuchungen durchgeführt und ein Massnahmenkonzept ausgearbeitet. Im Boden ist sehr viel sogenanntes Porenwasser vorhanden, das bei der vorgesehenen Aufschüttung zu Überdrücken und in weiterer Folge zu Grundbrüchen bzw. Hanginstabilitäten führen kann. Ein Blick in die Bauzeit der Bahnlinie vor über hundert Jahren bestätigt, dass dort aufgrund des schlechten Baugrunds Hangrutschungen bei Neukirch-Egnach aufgetreten sind.
Start der Versuchsschüttung
Deshalb führt die SOB zunächst eine Versuchsschüttung durch. Diese ist etwa 20 Meter lang, zwischen drei und neun Metern breit sowie zwei Meter hoch. Es werden ca. 400 Kubikmeter Material verbaut. Dabei wird die spätere definitive Schüttung simuliert. Die Bodensetzungen und Drücke werden mit geeigneten Messmitteln überwacht. An mehreren Stellen werden Sensoren eingebaut, die sowohl den Porenwasserdruck als auch Setzungsbewegungen des Schüttmaterials messen und online per Mobilfunknetz an den verantwortlichen Ingenieur schicken. So können der aktuelle Stand und die bisherigen Entwicklungen jederzeit ermittelt werden. Aus den Ergebnissen werden dann die Massnahmen und Anforderungen für die definitive Dammschüttung abgeleitet.
Die Hauptarbeiten für den Ausbau der Kreuzungsstation folgen ab August/September 2017. Sie dauern insgesamt voraussichtlich bis Ende 2018. Leider sind mit diesen Bauarbeiten Lärmemissionen verbunden. Die SOB ist bemüht, diese Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten, und bittet um Verständnis.