Bahnhof Roggwil-Berg neu mit Sonnenkollektoren

Seit Anfang November ist im Bahnhof Roggwil-Berg eine Photovoltaikanlage in Betrieb. Damit rüstet die Schweizerische Südostbahn AG (SOB) erstmals einen Bahnhof mit Sonnenkollektoren aus. Betrieben wird die Anlage von der Energiegenossenschaft Roggwil (EN-GE-RO).

In den letzten Wochen hat die Thurgauer Firma MBRsolar AG aus Wängi Sonnenkollektoren auf dem Perrondach vom Bahnhof Roggwil-Berg montiert. Diese produzieren auf einer Fläche von 227 Quadratmetern künftig bis zu 30 000 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Dies entspricht ungefähr dem Jahresbedarf von sechs bis acht Einfamilienhäusern.

Roggwiler betreiben die Anlage

Den grössten Teil des umweltfreundlich produzierten Stroms bezieht die SOB und deckt damit den Strombedarf ihres Technikgebäudes in Roggwil. Ein allfälliger Stromüberschuss wird ins öffentliche Netz eingespiesen. Am Informationsdisplay bei der Bahnhofunterführung können sich Interessierte über die aktuelle Stromproduktion informieren. «Die Photovoltaikanlage am Bahnhof Roggwil-Berg ist für die SOB ein Pilotprojekt. Wir prüfen weitere Standorte in naher Zukunft», sagt Christoph Kölbe, Leiter Anlagenmanagement. Zuerst aber sammelt die SOB mit diesem Pilotprojekt Erfahrungen hinsichtlich Aufwendungen und Nutzen sowie bezüglich der Abwicklung solcher Vorhaben und lässt die Erkenntnisse in zukünftige Projekte einfliessen.

Die SOB stellt der EN-GE-RO das Perrondach zur Verfügung. Die Genossenschaft betreibt die Photovoltaikanlage und ist auch für den Unterhalt zuständig. «Wir konnten mit der Südostbahn einen Vertrag über 25 Jahre abschliessen», erklärt Bernhard Wälti, Präsident der EN-GE-RO.

Über die Schweizerische Südostbahn AG

Die Schweizerische Südostbahn AG (SOB) ist ein eigenständiges, nach privatwirtschaftlichen Kriterien geführtes und integriertes Eisenbahnunternehmen, zu dem alle Bereiche gehören, die ein Transportunternehmen des öffentlichen Verkehrs braucht. In modernen Zügen transportiert sie jährlich über 13 Millionen Fahrgäste (Pendler und Freizeitreisende) und unterhält ein 123 Kilometer langes Schienennetz mit zahlreichen Kunstbauten (19 Tunnels und 192 Brücken, darunter der Sitterviadukt bei St. Gallen, die mit 99 Metern höchste Eisenbahnbrücke der Schweiz). Über 600 Mitarbeitende engagieren sich für eine optimale Betreuung der Kundinnen und Kunden und stehen dafür tagtäglich und rund um die Uhr im Einsatz.

Die Schonung der Ressourcen ist nicht nur ein Auftrag des Bundes, sondern ein Selbstverständnis für die SOB. Sie achtet auf einen vernünftigen und nutzbringenden Einsatz der Finanzmittel wie auch auf die Schonung der Umwelt. Dabei verwendet sie, wo immer möglich, Strom aus regenerativen Quellen. Der Strom für die Züge kommt zum überwiegenden Teil aus Wasserkraftwerken der SBB. Mit der Photovoltaikanlage in Roggwil beschreitet die Südostbahn einen neuen Weg.

Über die Energiegenossenschaft Roggwil

Die Energiegenossenschaft Roggwil (EN-GE-RO) ist eine eigenständige Genossenschaft in der Thurgauer Gemeinde, die auch überregional tätig ist. Sie zählt aktuell rund 125 Mitglieder. Seit der Gründung im Jahr 2008 hat die EN-GE-RO mehrere tausend Quadratmeter Photovoltaikanlagen verbaut und produziert bereits zirka zwölf Prozent des Strombedarfs der Gemeinde Roggwil. Zudem betreibt ein Genossenschafter zwei Kleinwindräder. Die EN-GE-RO setzt sich in unentgeltlicher Arbeit für die Energiewende ein. Ihr sind Taten wichtiger als Worte. Sie arbeitet zurzeit noch an weiteren Projekten, wie zum Beispiel an der Photovoltaikanlage auf dem Schulhaus und auf der Turnhalle der Schulgemeinde Berg SG. Die EN-GE-RO finanziert sich ausschliesslich über Darlehen von Genossenschaftern, was eine starke Identifikation und Bindung an die Genossenschaft ermöglicht.

<link http: www.engero.ch>www.engero.ch

Roggwil-Berg ist der erste SOB-Bahnhof mit einer Photovoltaikanlage.